Es trug sich zu, dass ich Schuhe ohne Schnürsenkel geschenkt bekam. Nun war mein erster Gedanke: Wo krieg ich denn bio-faire Schnürsenkel her? Der zweite: Aber hallo! Das muss man doch auch selber machen können!
Inspiriert hat mich die liebe Friederike, die gerade ganz viele Schnüre aus Stoffresten macht. Also hab ich gedacht, dass man so ja sicher auch Schnürsenkel selber machen kann.
Um zu überprüfen, ob das schonmal jemand gemacht hat, hab ich erstmal Google bemüht. Zum Thema „Schnürsenkel selber machen“ gab es da aber nur selbstgenähte Schnürsenkel. Das war mir zu aufwendig.
Anleitung zum Schnürsenkel selber machen
Also los geht’s mit dem Schnürsenkel selber machen. Wir brauchen Stoffreste und Nadel und Faden.
- Schneide ca. 1,5cm breite Stoffstreifen aus, die ca. 10cm länger sind als die Schnürsenkel lang sein sollen.
- Knote die beiden Stoffstreifen an einem Ende zusammen.
- Verdrehe den rechten Streifen nach rechts und schlage ihn dann nach links über den linken Streifen. Wiederhole das so lange, bis du am Ende angekommen bist.
- Klappe am Ende die beiden Stoffstreifen um und nähe sie zusammen. Löse auf der anderen Seite den Knoten, drehe eventuell nochmal nach und nähe die beiden Stoffstreifen zusammen.
- Fädle die Schnüre in die Ösen der Schuhe ein.
- Fertig sind deine individuellen DIY-Schnürsenkel!
Beim ersten Versuch habe ich ein altes T-Shirt verwendet. Das war viel zu elastisch, um gute Schnürsenkel abzugeben. Beim zweiten Versuch habe ich ein altes Bettlaken verwendet. Das ging prima! Ich empfehle für Schnürsenkel Stoffe ohne elastischen Anteil. Sonst musst du ewig ziehen, bis sie fest sitzen und am Ende reißen sie doch.
Meine selbstgedrehten Schnürsenkel habe ich erst seit einer Woche in Benutzung. Deswegen kann ich noch nichts zur Haltbarkeit sagen. Aber sie sehen echt super aus!
Schnur aus der Natur – Brennesselfasern als Schnur
Wer es noch etwas anschaulicher als in meiner Anleitung braucht, dem kann ich dieses Video über „Schnüre drehen aus Brennessel-Fasern“ empfehlen. Ganz nebenbei lernst du dabei auch, wie man Feuer macht 😉
Hallo!
Was für eine geniale Idee! Das werde ich mir unbedingt merken.
lg
Maria
Hab grad schon gedacht „oh prima, Schnürsenkel könnt ich grad brauchen“, nur leider wärs die ganz dünne Variante ;o
Wenn ichs richtig verstanden hab verseilst Du die beiden Streifen?
Bietet sich auch für Gürtel, Bänder etc. an, mit zwei oder mehr so entstandenen Bändeln kann man auch Weiterflechten (flach), nochmal Verseilen (rund) oder Nesteln (je nach Art weitere Formen).
Selber würd ich eher die flache Variante nehmen (so falten daß Saum an Saum liegt, dann nochmal falten damit der Saum innen ist und mit Zickzack drübernähen. Bei sehr festem Stoff gehts auch ohne Zickzack 😉
Bei elastischen Stoffen kann es sich lohnen den Fadenlauf näher anzusehen: Gerade bei Naturfasern kommt die Elastizität fast ausschließlich durch die Art der Webung zustande, und die ist dann oft in einer Richtung am stärksten ausgeprägt.
Ansonsten gibts auch für elastischere Schnüre immer mal wieder nen Einsatzzweck, und zum Einfassen ist es auch eher egal wie fest der Stoff ist.
Ja, ich fürchte für ganz dünne Schnürsenkel ist die Methode nicht geeignet. Da wird die Schnur sicher reißen.
Und mal wieder: Vielen Dank für deine Zusatz-Infos und -Ideen! Die finde ich wirklich sehr bereichernd!
Tolle Sache. Vor allem, weil die gekauften fast immer in Plastik verpackt daherkommen.
LG von Karin