Dieses Jahr wollte ich, wenn ich Urlaub mache, möglichst ökologisch verreisen. Das Reiseziel war der Bayerische Wald, genauer: Bayerisch Eisenstein, direkt an der tschechischen Grenze.
Anreise mit der Waldbahn
Die Reise mit dem Zug dorthin war recht entspannt (bis auf das Umsteigen mit dem schweren Koffer) [1]Beim nächsten Mal vorher Rollen an den Koffer anbringen und mit dem Bayern-Ticket auch gut bezahlbar. Im Bayrischen Wald fährt die sogenannte Waldbahn [2]für Hunde und Hundehalter nicht so toll: Hunde müssen im Zug Maulkorb tragen, die an das Netz der Deutschen Bahn angegliedert ist. Trotz dem Slogan „Wir fahren grün“ fährt die Waldbahn aber nicht mit Ökostrom, sondern mit Diesel. Dafür ist das Netz sehr gut ausgebaut und das Gästeservice Umweltticket (GUTi), das es in den Partnerstädten in jeder Pension für den gesamten Aufenthalt umsonst gibt, ermuntert die Gäste in der Region mit dem Zug zu fahren, anstatt das Auto zu nehmen. Partnerstädte sind: Bayerisch Eisenstein, Frauenau, Grafenau, Hohenau, Lam, Langdorf, Lindberg, Mauth, Neuschönau, Regen, Schönberg, Spiegelau, St. Oswald-Riedlhütte, Waldkirchen und Zwiesel.
Übernachtung in einer vegan-vegetarischen Pension
Übernachtet haben wir in der vegan-vegetarischen Pension Utaty [3]leider ist eine Übernachtung mittlerweile nicht mehr möglich, da das Utaty sich aktuell auf das Restaurant und einen Gewürzladen spezialisiert, wo es das allerbeste Essen überhaupt gibt! Die Preise sind moderat, die Zimmer gemütlich, die Familie Klement sehr lieb und herzlich und die meist indischen Gerichte einfach köstlich!
Woanders nachhaltig vegan essen gehen im Ort ist allerdings nicht wirklich gut möglich, wenn man gewisse Ansprüche hat. Wer mit faden Kartoffeln und Gemüse kein Problem hat, findet aber trotzdem etwas zu essen. Wir haben es immer so gehalten, dass wir im Utaty gefrühstückt und zu Abend gegessen haben und tagsüber nur Snacks gegessen haben. In Bayerisch Eisenstein gibt es einen Dorfladen, wo man sich mit Kleinigkeiten, wie Äpfeln und Knäckebrot, versorgen kann.
Was tun im Bayerischen Wald?
Für uns ist der Bayerische Wald der perfekte Ort für einen Wanderurlaub. Direkt von Bayerisch Eisenstein aus gehen verschiedene Rundwanderungen und Tageswanderungen. Gut möglich ist es, besonders in Kombination mit dem GUTi, eine Wanderroute vom Ort aus zu nehmen und mit dem Zug zurück zu fahren. Wir sind dieses Mal eine besonders schöne Route zum Berg Svaroh (Zwercheck) gewandert. Direkt auf dem Gipfel verläuft die Grenze Deutschland-Tschechien. Von dort aus hat man eine tolle Aussicht und auch der Weg dorthin ist abwechslungsreich und sehr schön.
Als ökologisches Urlaubsziel bietet sich der Bayerische Wald für alle an, die gerne Wandern, Radeln oder Relaxen. Baden kann man im Naturbad Zellertal, im Naturbad Huberweiher oder im Seepark Arrach. Besonders interessant finde ich auch, mich auf die Spuren der Glashütten zu begeben, da der Bayrische Wald ja für seine Glaskunst berühmt ist. Glasbläser in Aktion findet man hier fast an jeder Ecke.
Ein besonders spannendes Projekt im Bayerischen Wald ist das Wildniscamp am Falkenstein, eine Bildungseinrichtung für Umwelt und Nachhaltigkeit. Dort kann man in einer Erdhöhle, auf einem Baumhaus, in einer mongolischen Jurte, in einer Lehmhütte und vielen anderen Behausungen übernachten. Buchbar ist das ganze zu sehr günstigen Konditionen für Schulklassen, aber auch für kleinere Gruppen [4]zu nicht ganz so günstigen Konditionen. Die Essensversorgung ist auf saisonale und regionale Speisen ausgelegt und größtenteils vegetarisch. Da ich selbst noch nicht dort war, kann ich leider keine Erfahrungsberichte weitergeben. Aber es klingt so toll!
Fußnoten
↑1 | Beim nächsten Mal vorher Rollen an den Koffer anbringen |
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↑2 | für Hunde und Hundehalter nicht so toll: Hunde müssen im Zug Maulkorb tragen |
↑3 | leider ist eine Übernachtung mittlerweile nicht mehr möglich, da das Utaty sich aktuell auf das Restaurant und einen Gewürzladen spezialisiert |
↑4 | zu nicht ganz so günstigen Konditionen |
Witzig, die Liste der Orte klingt wie die von meinem letztjährigen Winterurlaub =D
War aber auch schonmal imSommer dort^^
Sehr hübsch find ich dort in der Gegend auch den Lusen, die Rieslochfälle bei Bodenmais, den kleinen Arbersee (am kleinen Arber hab ich mich mal mit Heidelbeeren überfressen die dort überall üppig gewuchert sind^^) sowie die ganzen Hochmoore die es dort gibt.
Was das Essen betrifft sind Vegetarier klar im Vorteil – Knödel mit Pilzen oder Kaiserschmarrn gibts dort fast überall, wenns komplett pflanzlich sein soll wird man aber außerhalb größerer Städte nur mit eigenem Proviant (oder fleißigem Sammeln von Waldobst 😉 glücklich.
Auf der tschechischen Seite war ich bislang noch nicht, möchte ich aber allemal noch nachholen =)
Hallo zusammen, erst mal ein Komplement für den super Beitrag. Ich bin selbst Veganer und verreise öfters in den Bayerischen Wald. Vegan und ökologisch einen Übernachtungsbetrieb zu finden ist nicht einfach und dennoch gibt es ein Hotel im Bayerischen Wald, dass Vegan kocht und zusätzlich den gesamten Strombedarf aus erneuerbaren Energien abdeckt. Vom Hotel ist der Goldsteig Wanderweg direkt zu erreichen und bestens für Tagestouren geeignet. Da ich noch sehr viel im Bayerischen Wald erleben möchte, habe ich schon meinen nächsten Urlaub gebucht.
Hallo 🙂 Vielen Dank für deine Ergänzung. Leider funktioniert der Link bei dir nicht. Ich habe selber mal gesucht und mehrere Hotels/Gasthöfe gefunden, die zusätzlich ein veganes Angebot haben:
http://reibener-hof.de/
http://landgasthof-lang.de/
http://www.hotel-ranzinger.de
http://www.pension-hirschenstein.de
Hallo Sabrina, danke! Da ist mir ein Fehler unterlaufen. Ich war im Reibener Hof.
Ökologisch verreisen, sich richtig ernähren, dazu auch frische Luft – dies ist einfach super für einen Urlaub! Gewünscht könnte nur ein Massagenkurs werden, zum völligen Relaxen und Wellness! Danke für die Inspiration!