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Als Teenager habe ich extrem viele Gedichte geschrieben. Irgendwann dann einfach nicht mehr. Vielleicht hatte ich dann andere Möglichkeiten gefunden, mein Innenleben auszudrücken – ich weiß es nicht mehr. Letztes Jahr jedoch traf mich eine Gedicht-Inspiration mitten im Wald, als ich zur Arbeit radelte. Der zündende Funke war die ständige Sorge, die ich von verschiedensten Seiten zu hören bekam: „Du kannst doch nicht nachts durch den Wald fahren, das ist doch viel zu gefährlich.“
Gerade bin ich ziemlich aufgeregt, ein aktuelles Gedicht zu veröffentlichen. Auch wenn ich schon viele Gedichte geschrieben habe, habe ich doch nie das Gefühl gehabt, zu wissen, wie man normalerweise so Gedichte schreibt. Aber wahrscheinlich ist das auch gar nicht so wichtig. Hauptsache es gefällt mir.
Hab Angst, hab Angst
Hab Angst, hab Angst,
Allein im Wald,
Vor Fuchsbandwurm, Tollwut und finstren Schurken
Hab Angst, hab Angst,
Vor fremden Menschen,
Besonders vor denen, die nicht sind wie du
Hab Angst, hab Angst,
Die Stimme der Eltern,
der Freunde, von Fremden
Die Stimme in mir, die sagt:
Sag nichts, schweig still
Hab Angst, hab Angst,
Vor dem, was du bist
Und vor dem, was du sein kannst, wenn du mutig bist
(c) Sabrina Kley, 20.06.2015
Sehr treffendes Gedicht 🙂
An für sich gehts ja gar nicht drum ein großer Held sein zu müssen, es wär ja schon viel gewonnen mal den Mut zu haben vermeintliches Allgemeinwissen zu hinterfragen und dann auch gemäß der Antwort zu handeln.
Genau das! 🙂