Gründe für uns alle, unser Klima und unsere Umwelt zu schützen
Wer die Umwelt schützt, tut sich selbst etwas Gutes. Zumindest aber späteren Ausgaben von sich selbst, z.B. seinen Kindern und Enkelkindern. Nebenbei helfe ich dadurch auch noch allen anderen Menschen und Tieren auf der Welt.
Die Umwelt – das ist die Welt um mich herum, die Natur, zu der ich einen Bezug habe, die ich sehen, riechen, hören, fühlen und schmecken kann. Man könnte fast sagen, die Umwelt ist meine Welt. Warum diese Welt für mich schützenswert ist, sollte daher auf der Hand liegen. Ich möchte schließlich in meiner Welt keinen Müll haben, ich möchte reines Wasser trinken, klare Luft atmen, Stille genießen können und mit mir selbst und meinen Um-menschen friedlich zusammen leben.
Wer jetzt einwendet, dass sich nicht aber alles, was ich heute mache, direkt auf mein Leben auswirkt, hat Recht. Aber die meisten von uns haben vor, irgendwann Kinder in die Welt zu setzen; und die werden wiederum Kinder in die Welt setzen und so weiter. Das Schicksal dieser nachfolgenden Generationen wird heute stark beeinflusst. Wir bestimmen heute, welche Art Häuser die Menschen bauen werden, die sie vor Hitze, Überflutungen und Tornados beschützen können. Wir bestimmen heute, wie die Menschen ausgehen werden, ob sie einen Atemschutz brauchen oder immer einen Schirm dabei haben. Und wir bestimmen heute, in welchen Regionen welche Nahrungsmittel angebaut werden können. Damit haben wir eine enorme Verantwortung.
Der Klimaschutz ist die derzeit am meisten debattierte Form des Umweltschutzes. Denn auch wenn der Klimaschutz besonders abstrakt für uns wirkt und manch einer gar nicht an eine Klimaerwärmung glauben mag, so wird er doch am meisten Einfluss auf unser Leben in der Zukunft haben.
Erneuerbare Energie gegen den Klimawandel
Dem Umweltministerium geht es beim Klimaschutz vor allem um die Energiewende. Dem Verbraucher wird empfohlen Strom zu sparen und Unternehmen sollen auf erneuerbare Energien setzen. Energie in Deutschland wird derzeit hauptsächlich aus Braunkohle, Steinkohle, Kernenergie, Erdgas und verschiedenen erneuerbaren Energien gewonnen. Im Jahr 2012 betrug der Anteil an erneuerbaren Energien 21%. Dazu gehören Windenergie mit 7%, Biomasse mit 6%, Sonnenenergie mit 5% und Wasserenergie mit 3% (Werte gerundet). Je nachdem, wem man zuhört, soll dieser Anteil in den nächsten Jahren stark gesteigert werden (Grüne) oder erstmal gebremst werden (CDU). Dazu aber ein anderes Mal mehr (Filmtipp: Leben mit der Energiewende).
Seit dem Atom-Unglück in Fukushima ist die Nachfrage nach Öko-Strom bedeutend gestiegen. Für Mieter*innen ist der Umstieg wohl die einfachste Möglichkeit, sich an der Energiewende zu beteiligen. Noch besser: ich baue mir eine Photovoltaik-Anlage auf Dach oder Balkon. Das ist erstmal teuer, rentiert sich aber tatsächlich immer noch. Vor allem, wenn man einen Stromspeicher hat, so dass man nachts keinen Strom zukaufen muss und sich komplett selbst versorgen kann.
Klimaschädlichkeit von Autos, Fluzeugen und Co.
Kohlekraftwerke sind allerdings nicht die einzige Ursache für den Klimawandel (wenn auch die größte). Der gesamte Transportsektor mit seinen Autos, Flugzeugen und Schiffen steht auf dem zweiten Platz des Siegertreppchens der Klimaschädlichkeit. Und die Landwirtschaft, insbesondere die Tierhaltung, erreicht einen stolzen dritten Platz. (Fußnote: Unterschiedliche Quellen nennen unterschiedliche Sektoren als Haupt-CO2-Ursachen. Manchmal wird der Transport-Sektor gar nicht erwähnt und die Industrie wird auch oft an zweiter oder dritter Stelle erwähnt. Ich habe versucht ein Mittel herausfinden und habe die Industrie erstmal außen vor gelassen.)
Es ist also nicht getan mit der Energiewende. Eine „Treibstoffwende“ wäre mindestens auch angebracht. Dazu fallen sofort die Schlagwörter „Elektro-Auto“ und „E10“ ein, zwei Ansätze zum umweltfreundlicheren Transport, die beide zunächst hochgejubelt wurden, später aber viel Kritik einstecken mussten.
Elektro-Autos haben derzeit in Deutschland einen Marktanteil von 0,1%, Hybridautos immerhin von 0,7%. Prognosen erreichen jede Facette von höchst euphorisch bis zutiefst schwarzseherisch. Kritisiert wird an Elektro-Autos die geringe Reichweite und die Akku-Kosten. Und CO2-neutral sind sie sowieso nur, wenn man auch mit Ökostrom auflädt. Von einem Elektro-Antrieb im Personenflugverkehr lässt sich aktuell nur träumen. Allenfalls Ultraleichtflugzeuge schaffen den Abflug mit Akku.
Bioethanol, das dem E10-Benzin beigemischt wird, steht schon so lange in der Kritik, dass man gar keine großen Worte mehr verlieren muss. Der Biosprit wird unter anderem aus Mais und Raps gewonnen und Nahrungsmittel sollten nicht im Tank landen, so die Kritiker. Das sind immerhin mehr als die Hälfte der Deutschen. Kritisieren ließe sich aber auch, dass nur 10% Bioethanol beigemischt wird und der Rest dasselbe gute alte Super Bleifrei ist, das wir schon immer getankt haben.
Die „Treibstoffwende“ lässt also erstmal noch auf sich warten; weit und breit scheinen keine nachhaltigen Lösungen in Sicht zu sein. Wer selbst etwas für seine Umwelt tun will, sollte demnach Rad fahren oder laufen. Die Fahrt mit der Bahn ist auch eine Alternative, wenn der Geldbeutel und/oder die Planungssicherheit groß genug ist. Allerdings fährt die Bahn nur für Bahncard-Besitzer und Aufschlag-Zahler mit sauberem grünem Strom, alle anderen Bahnfahrer müssen mit dreckigem Kohlestrom fahren; ein zweifelhaftes Konzept, mit dem sich die Bahn anscheinend versucht aus der Verantwortung zu mogeln.
Dadurch, dass in einem Zug aber viel mehr Leute Platz haben, als in einem Auto, ist der CO2-Ausstoß bei einer Standard-Zugfahrt deutlich geringer als bei jeder Autofahrt.
Flugreisen sind übrigens das Schädlichste, was du als Einzelperson tun kannst, um den Klimawandel zu befeuern.
Klimaschädlichkeit der Landwirtschaft, insbesondere der Tierhaltung
Dann bleibt nur noch auf die „Agrarwende“ zu hoffen. Neben Kohlendioxid gehören auch Methan und Lachgas zu den Treibhausgasen, die für den Klimawandel verantwortlich sind. Und genau diese beiden sind es, die neben Kohlendioxid bei der Landwirtschaft abfallen.
Methan ist 21mal so schädlich wie Kohlenstoffdioxid und entsteht bei der Verdauung von Rindern und Schafen, sowie bei der Lagerung und dem Ausbringen der Gülle. Besonders hoch ist der Methan-Ausstoß bei Milchkühen. Das wundert auch nicht besonders, da diese ein längeres Leben haben als die Rinder, die zur Schlachtung vorgesehen sind. Auch der Reisanbau ist für einen hohen Ausstoß an Methan verantwortlich. Durch veränderte Anbaumethoden lässt sich allerdings dagegenwirken.
Lachgas entsteht bei der Düngung von Ackerflächen, zwar nur in kleinen Mengen, allerdings wirkt sich Lachgas 310mal so stark auf das Klima aus, wie Kohlenstoffdioxid. Ein Teil des der Lachgas-Ausstoßes hängt demnach auch mit der Tierhaltung zusammen, denn die Tiere müssen schließlich gefüttert werden. Dabei spielt bei der Rinderhaltung neben Gras und Heu spezielles Kraftfutter eine große Rolle, das durch seinen hohen Eiweißanteil die Leistungsfähigkeit der Kühe steigert. 70% des Kraftfutters Sojabohne wird importiert. Diese stammen meistens aus den USA, oder aus Brasilien, wo Regenwaldgebiete Anbauflächen weichen müssen. Das wirkt sich ebenfalls negativ auf die Klimabilanz aus. Denn der Regenwald wandelt das unerwünschte Kohlendioxid wieder in Sauerstoff um.
Wenn man wissen will, wie sich die Landwirtschaft auf das Klima auswirkt reicht es nicht, sich nur Zahlen für Deutschland anzusehen. Durch die Globalisieriung verschwimmen die nationalen und internationalen Einflüsse und es fällt sowohl den NGOs als auch der Industrie sehr leicht, bestimmte Aspekte ein- oder auszublenden, je nachdem, wie die Statistik ausfallen soll. Sicher ist: die Landwirtschaft spielt eine Rolle bei der Klimaerwärmung. Und sicher ist auch: die Tierhaltung spielt innerhalb der Landwirtschaft eine große Rolle.
Für viele wohl der schwierigste Weg, sich am Klimaschutz zu beteiligen, ist es, auf Fleisch und Milch zu verzichten. Tatsächlich weiß man mittlerweile, dass das der effektivste Schritt ist, den du als Einzelperson tun kannst, um den Klimawandel zu stoppen.
Ob nun Energiewende, „Treibstoffwende“ oder „Agrarwende“ – du musst nicht auf irgendwelche „-wenden“ warten und hoffen: oft kannst du selbst viel mehr erreichen als du denkst. Und auch wenn der Gedanke des Klimaschutzes zunächst aus Eigennutz entsteht, letztendlich profitieren wir alle davon.
Falls du Carbon Nation noch nicht gesehen hast, nachholen. Man kann eine Menge tun für den Klimaschutz, und dabei _direkt_ finanziell profitieren. Gerade wenn man Unternehmer ist.
Was Elektroautos angeht… die besseren haben schon eine Reichweite von 300-400 km, was für den Durchschnittspendler vermutlich ausreichend ist (besonders wenn man sowieso noch einen normalen Wagen für Langstrecken hat). Schau dir einfach mal den Tesla Model S an. Ein sehr geräumiger Luxusschlitten, gutaussehend, mit Leistungsdaten der sportlichsten Limousinen aus Deutschland, gutem Handling, hoher Reichweite und einem gutem Preis (verglichen zu den Konkurrenten aus Deutschland). Klar ist eine 100000 Euro Limousine für den Durchschnittsdeutschen etwas viel, aber für das Gebotene absolut angemessen. Das Ziel von Tesla ist es, auch günstigere Elektroautos anzubieten. Als nächstes kommt erst mal ein SUV/Familienvan (bei so großen Fahrzeugen fällt die teure Akkutechnik nicht so schwer ins Gewicht, und die Preise gehen halt runter während man die Technik perfektionieren kann). Danach soll es bezahlbar werden.
Danke für den Film-Tip. Den werde ich mir auf jeden Fall ansehen.
Ich habe bei meinen Recherchen zu den Elektro-Autos auch den Tesla gefunden. Ich hatte jedoch das Gefühl, dass es schon noch weit hin ist, bis sich der Durchschnittsverbraucher ein Elektro-Auto leisten kann, das dieselben Eigenschaften hat wie ein Benziner, den er sich jetzt leisten kann. Was schätzt du denn, wieviel Zeit das noch braucht? Gibt es deiner Meinung nach Potential, dass die Akkus deutlich billiger und leichter in der Herstellung werden? Mit denen steht und fällt das Elektro-Auto ja. Zumindest meiner Einschätzung nach. Mich interessiert deine Meinung. Ich bin selber ja kein so großer Auto-Fan und du bist da sicher deutlich besser informiert.